Warum virtuelle Workshops auch ohne Pandemie notwendig bleiben: fünf gute Gründe
Von Michaela Raab
Nachdem wir bald schon zwei Jahre lang überwiegend virtuell zusammengearbeitet haben, werden Vor- und Nachteile dieses Modus immer klarer. Michaela Raab ist Evaluatorin und Beraterin für M&E in der Entwicklungszusammenarbeit. Für den PME-Blog hat sie ein Plädoyer für das Festhalten an virtuellen Workshops geschrieben, die im PME-Kontext eine wichtige Rolle spielen. Ihr Wissen rund um die Moderation von Online-Workshops gibt sie auch in einem Webinar für den PME-Campus weiter.
Es ist beinahe zwei Jahre her, dass in Deutschland der erste Lockdown im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie begann. Eine riesige Veränderung auch für Menschen, die in der internationalen Zusammenarbeit Planungen moderieren, Monitoringsysteme entwickeln und Evaluierungen durchführen. Aufträge wurden storniert, Reisen ausgesetzt… bis klar war, dass das berufliche Leben weitergehen musste, zunächst im virtuellen Raum. Die Einrichtung meiner ersten Workshops „komplett online“ verlangte sehr detaillierte Vorbereitung, denn sowohl die technische als auch die inhaltliche Organisation waren in meiner Verantwortung, und es gab viel zu lernen zum Thema Videokonferenzplattformen, online-Wandtafeln und so fort. Meine Ambition war es, auch online einen produktiven Mix aus Reflexion, Diskussionen und gemeinsamer Visualisierung in Kleingruppen und im Plenum zu schaffen. Zum Glück waren die ersten Workshop-Teilnehmer:innen überwiegend versierte Nutzer:innen digitaler Plattformen. Am Ende waren wir alle überrascht, wie gut die Zusammenarbeit online gelang.
Nach Dutzenden von online- und hybriden Veranstaltungen ist mein Fazit: Digitale Workshops müssen bleiben!
Denn:
Natürlich bleibt der direkte menschliche Kontakt wichtig und meist angenehmer. Wenn es etwa darum geht, nachhaltige Vertrauensbeziehungen aufzubauen, ist der Präsenzmodus im Vorteil. Aber mit etwas Zeit und Geschick gelingt das auch online.
Und wenn wir in Europa den Planeten retten und gerechtere Machtstrukturen in der Welt ermöglichen wollen, kann es schon helfen, weniger zu reisen und mehr online ins Gespräch zu kommen.