In eigener Sache: Ein Rückblick auf 2021
Von Evelyn Funk
Zum Jahresende hin möchte ich wie auch schon im letzten Jahr kurz zurückblicken: Was hat sich beim PME-Campus in diesem Jahr alles getan? Wo stehen wir heute? Und was ergibt sich daraus für das neue Jahr 2022?
Der PME-Campus wurde erst in 2020 gegründet. Mit dem Launch der Webseite im September 2020 wurde es so richtig offiziell.
Hinter den Kulissen: große Unsicherheit, ob sich überhaupt irgendjemand für die angebotenen Themen interessiert – und ob irgendjemand bereit ist, Webinare und Kurse bei einer ganz neuen Anbieterin zu belegen.
Dass das Angebot des PME-Campus grundsätzlich interessant ist, und dass das virtuelle Geschäftsmodell grundsätzlich funktioniert, war schon 2020 absehbar, als die ersten beiden Webinare mit 9 bzw. 12 Teilnehmenden stattfinden konnten.
In 2021 haben sich dann ganz neue Fragen gestellt: Welche Themen sind für die Zielgruppe des PME-Campus relevant? Welche Kolleginnen und Kollegen sind bereit, das Risiko mit mir zu teilen und Angebote zu entwickeln in der Hoffnung, dass sich jemand dafür anmeldet? Wie viele Angebote braucht eine Plattform wie der PME-Campus, um interessant zu sein?
Meilensteine des PME-Campus in 2021
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13.01.2021
Am 13.01. beginnt zum ersten Mal mein Online-Kurs „Gut evaluieren (lassen) – Schritt für Schritt“. In 2021 wird er aufgrund der großen Nachfrage insgesamt 3 mal stattfinden – mit insgesamt 24 Teilnehmer*innen!
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Ende Januar 2021
Seit Januar 2021 wird die Webseite von Anna Salski betreut und ständig weiter ausgebaut und verbessert.
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Februar 2021
Der PME-Campus wird jetzt durch das Gründerstipendium NRW unterstützt. Ein Jahr lang gibt es einen finanziellen Zuschuss, der eine konzeptionelle Weiterentwicklung ermöglichen soll.
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Mai 2021
Im Mai 2021 kommt Regina Wagner an Board und professionalisiert die Rechnungsstellung und Zahlungsabwicklung des PME-Campus. Halleluja!
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November 2021
Im „Nachwuchs-November“ geht es nur um den PME-Nachwuchs. In drei kostenfreien Veranstaltungen und mit einer Reihe von Blogbeiträgen bearbeiten wir Nachwuchs-Themen wie etwa Praktika, Freiberuflichkeit, Unternehmensgründung und Networking im Bereich PME. Die Resonanz ist toll, und eine Wiederholung in 2022 steht fest im Programm.
2021 in Zahlen
Reflektionen
Was ich in 2021 Neues gelernt habe:
Wo soll ich anfangen? Als one-woman Start-up habe ich erst mal alles selbst gemacht, was zur Gründung einer virtuellen Plattform dazugehört. Eine Lernplattform einrichten und bespielen, meinen Steuer-Rechte und Pflichten als Unternehmerin nachkommen, Layouting, Online-Marketing, Prozessentwicklung und Optimierung… Eine ganz neue und sehr erleichternde Erfahrung war es, einzelne dieser Aufgaben abzugeben: an virtuelle Assistentinnen, die einfach viel mehr von Webdesign bzw. Buchhaltung verstehen als ich.
Was mich in 2021 am meisten überrascht hat:
Mit meinem Hintergrund in der Entwicklungszusammenarbeit war mein ursprünglicher Plan für den PME-Campus, ein Angebot speziell für dieses Politikfeld zu etablieren und dann vielleicht irgendwann mal auszuweiten. Aber diesen Plan musste ich eigentlich direkt wieder verwerfen. Mit zahlreichen Anmeldungen aus mir bis dato gänzlich unbekannten Bereichen wie Fischerei und Landschaftsarchitektur, Standentwicklung und Umweltschutz, Schulbildung und sozialer Arbeit war schnell klar, dass ein Politikfeld-spezifisches Angebot aktuell gar nicht dem Bedarf nach Fortbildung rund um Planung, Monitoring und Evaluation gerecht werden kann.
Was mir in 2021 am meisten Freude bereitet hat:
In 2021 war ich bei allen Veranstaltungen des PME-Campus mit dabei: Als Trainerin in meinem Evaluationskurs, aber auch als technische Unterstützung in den Webinaren der anderen Dozent*innen. Darüber hinaus habe ich mich im Hintergrund intensiv mit Kolleg*innen ausgetauscht und spannende Gespräche für den PME-Blog geführt. Dieser permanente Austausch rund um die Themen Planung, Monitoring und Evaluation hat mir von allen Aufgaben beim PME-Campus mit Abstand am meisten Freude bereitet. Warum? Die PME-Community ist divers und breit aufgestellt. Menschen im PME-Bereich haben meist eine große Neugier und ein Interesse daran, ihre Arbeit zu professionalisieren und dazu PME ganz zielgerichtet einzusetzen. Der Austausch mit euch und Ihnen ist unglaublich inspirierend.
Was mich in 2021 am meisten frustriert hat:
Hier muss ich einen kleinen Blick hinter die Kulissen gewähren. Der PME-Campus ist nur eines meiner beruflichen Standbeine. Hier kann ich an meinen Herzensprojekten arbeiten, kreativ sein, Neues entwickeln. Meine Rechnungen zahle ich auch nach einem tollen und erfolgreichen Jahr allerdings weiterhin überwiegend durch meine Arbeit als freiberufliche Evaluatorin im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit. Die große Herausforderung ist es, eine gute Balance zu finden: Wie viele Evaluationen kann ich durchführen, ohne dass dadurch der PME-Campus leidet? Wie viel Zeit und Ressourcen kann ich in die Entwicklung neuer Projekte am PME-Campus stecken, ohne dass ich dadurch in rote Zahlen rutsche? Aber: Trotz allem Frust, der sich aus dieser Doppelrolle ergibt, empfinde ich es als ein großes Privileg, dass ich den PME-Campus immer weiter entwickeln kann.
Ausblick auf 2022
Für das neue Jahr habe ich mir einiges vorgenommen:
- Alle Angebote aus 2021 werden auch in 2022 fortgeführt – und mit jedem Durchgang durch das Feedback der Teilnehmer*innen verbessert!
- Auch der Nachwuchs-November soll in 2022 unbedingt wirder stattfinden.
- Darüber hinaus wird es neue Angebote geben. Zum Beispiel bietet Susanne von Jan mit dem Webinar „Vom Wirkungsmodell zum Monitoringplan“ eine Fortsetzung ihres beliebten Webinars „Wirkungsmodelle und ihre Plausibilität“ an. Konny Rassmann bereitet ein brandneues Doppelwebinar zu Outcome Mapping und Outcome Harvesting vor. Und ich erarbeite gemeinsam mit meiner Kollegin Anita Meyer-Eppler einen Online-Kurs zur Visualisierung von qualitativen Daten, auf den wir uns beide schon wahnsinnig freuen. Viel mehr ist noch in der Schublade und wird in 2022 sukzessive realisiert.
- Immer wieder erreichen mich Anfragen für In-House-Schulungen rund um Planung, Monitoring und Evaluation. In 2022 möchte ich gerne ein attraktives Angebot entwickeln, in das ganz viel Erfahrung zum virtuellen Lernen einfließen wird.
Zum Schluss noch ein großes Dankeschön...
Ich danke allen Kolleg*innen, die sich auf das Abenteuer eingelassen und Angebote für den PME-Campus erarbeitet haben!
Ebenfalls ein großes Dankeschön an alle Teilnehmer*innen, die nicht nur an unseren Webinaren teilgenommen haben, sondern diese durch engagierte Beiträge zu einer sehr wertvollen Lernerfahrung für alle gemacht haben!